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Balrogs:
Balrogs (Sindarin: „starker Dämon“; in Quenya: Valaraukar = „Mächtige Dämonen“ oder „Feuergeißler“ genannt) waren Maiar oder urzeitliche Geister niedrigeren Ranges, die wie Sauron von Melkor, dem dunklen Vala, verführt worden waren. Zweifelsohne intelligent, beschreibt Tolkien jedoch nie konkret, ob die Balrogs über die Fähigkeit des Sprechens verfügen. Wahrscheinlich äußerten sie sich durch Suggestion, Telepathie und Gebärden. In der Hierarchie Melkors wurde den anfangs zahlreichen Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks und Trolle zugesprochen. In der späteren Erzählung vom Herrn der Ringe erscheint der Balrog von Natur aus mächtiger als die im Silmarillion beschriebenen. Im Buch der verschollenen Geschichten, einer Frühfassung des Silmarillion, wird ihre Zahl sogar als sehr groß, der einzelne allerdings als schwach beschrieben.
Als Maiar – an sich ohne spezifische äußere Erscheinung – traten sie, nachdem sie Arda betreten und sich Melkor unterworfen hatten, in der Gestalt großer, humanoider Wesen auf, die von Feuer erfüllt waren und sich in Flammen und Schatten hüllten. Bewaffnet war zumindest der Balrog von Moria mit einer mehrfach begeißelten, feurigen Peitsche. Im ersten Zeitalter gehörten sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors.
Die meisten gingen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führte, zugrunde, doch gelang es einer kleinen Schar, zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln der Erde“ verbargen. Einer von ihnen flüchtete sich in die tiefsten Abgründe des Nebelgebirges. Als die Zwerge in den Minen von Moria immer tiefer gruben, weckten sie diesen Balrog. Er erschlug viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin VI. Sie flohen und nannten den Balrog „Durins Fluch“.
Mit diesem Balrog kämpft Gandalf der Graue, als er mit der Gemeinschaft des Ringes die Minen von Moria durchquert und wird von dem Balrog, den er Flamme von Udun (Udun ist die Sindarin-Bezeichnung für die erste Festung Melkors in Mittelerde, Quenya: Utumno) nennt, in den Abgrund gerissen. Sie kämpfen von tief unter dem Nebelgebirge bis zum Gipfel des Zirak Zigil, wo Gandalf den Balrog letztlich vernichtet, um den Preis seines eigenen sterblichen Körpers.
Die Frage, ob die Balrogs Flügel haben, ist unter Tolkien-Fans der Anlass für eine intensive Diskussion, die bis heute nicht entschieden ist. Im Wesentlichen geht es dabei um zwei Sätze aus dem Herrn der Ringe (Die Gefährten, 2. Buch, Die Brücke von Khazad-Dum, in der Übersetzung von Margaret Carroux):
„[Der Balrog] blieb wieder stehen und schaute ihn [Gandalf] an, und der Schatten um ihn reckte sich wie zwei riesige Flügel.“ und
„Langsam ging er weiter auf der Brücke, und plötzlich richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf, und seine Flügel erstreckten sich von Wand zu Wand […].“ Interpretiert man die zweite Passage wörtlich, ist klar, dass der Balrog Flügel hat. Versteht man sie dagegen eher metaphorisch und bezieht die Aussage auf den ersten Satz (zwei Absätze zuvor), sind die „Flügel“ Ausformungen des – vom Balrog beeinflussbaren – Schattens.
Verbunden damit sind Diskussionen über die Größe der Balrogs (die Antworten reichen von „gut mannshoch“ bis „groß wie ein Haus“) oder die Frage, inwieweit die Balrogs als Maiar überhaupt noch in der Lage sind, ihre Gestalt zu verändern.[attachment=0]1-6940133d33ff6e3e.jpg[/attachment]
Eisenfuß
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